Etwas leichtes:
Angespornt durch unsere Berichte kam nun auch eine anderen Freundin mit der Frage nach einem gemeinsamen Wanderausflug auf mich zu.
„Aber las uns zu Beginn was einfaches machen, nicht zu lang und nicht zu viele Höhenmeter“ war das Briefing.
Nun, da gab das Wanderbuch nicht so viel her. Aber nach einer kleinen Recherche im Internet sind wir auf die Gratwanderung vom Chlingenstock zum Fronalpstock gestossen. Halbtagestour, kaum Höhenmeter aber gewaltige Ausblicke auf 10 verschiedene Seen wurden uns versprochen.
Die Tour:
Von Schlatti ging es erst einmal mit der steilsten für den Personentransport gebauten Standseilbahn ins autofreie Dorf Stoos. Dies durchquerten wir dann gemütlich auf geteerten Wegen bis zur Talstation zur Seilbahn zum Chlingenstock.
Schon von hier aus hat man immer wieder einen tollen Blick auf die beiden markanten Mythengipfel. „Meinst Du da kann man auch hoch?“ „Müssen wir unbedingt versuchen!!“ Schon stand ein weiteres Abenteuer auf der To do Liste.
Heute jedoch ging es komfortabel weiter per Sesselbahn auf den Chlingenstock. Von hier aus war die Aussicht tatsächlich noch einmal gewaltiger. Neben ein paar Seen kam nun auch das erste Stück des Gratweges ins Blickfeld. Der Pfad verlief tatsächlich die geradewegs auf dem Grat, so dass wir tolle Tiefblicke auf beide Seiten hatten. Mit Seilen gesichert mähten die Alpbauern die Wiesen am Grat und es duftete herrlich nach Heu.
Bereits nach einem kurzen Stück kamen wir an einen kleinen Stand, an dem uns Alpkäse zum Probieren angeboten wurde. Natürlich konnten wir nicht widerstehen und kauften jeweils ein ordentliches Stück. Verhungern konnten wir nun jedenfalls nicht während der nächsten Stunden.
Kuhglocken:
Als wir nach rechts hinunter blickten konnten wir auf der Alp unterhalb auch den Ursprung des Käses, nämlich die Bergkühe mit ihren grossen Glocken ausmachen. Das Gebimmel war nicht zu überhören. Anders als in anderen Ländern sind die Schweizer Kühe nämlich alle mit einer eigenen Glocke ausgestattet. In Österreich zum Beispiel bekommt nur die Leitkuh eine Glocke, von den anderen Tieren erhofft man sich wohl, dass sie nicht zu sehr ihre eigenen Wege gehen. Als Schweiz Neulinge haben wir daher im Nebel einmal hunderte Rinder vermutet nicht wissend, dass in der Schweiz jedes einzelne bimmelt.
Minigipfel:
Weiter ging es dem Rücken entlang und nach ca. 1 Stunde zweigt ein Weg in Richtung eines kleinen Gipfels ab. Diesen lassen wir uns natürlich nicht entgehen und die 50 zusätzlichen Höhenmeter sind schnell überwunden. Wieder geniessen wir die grossartige Aussicht auf den Vierwaldsätter See, den Zuger See und den Lauerzer See um nur einige zu nennen. Nachdem wir wieder zurück auf dem Gratweg sind geht es nun weiter bergab Richtung Furgeli. Hier ist Trittsicherheit von Vorteil, da es links nun eine recht steile Kante hat. Aber schon nach kurzem windet sich der Weg wieder leicht bergauf und der Schlussanstieg steht an. Bald haben wir es geschafft und geniessen unseren wohlverdienten Kaffee mit Kuchen auf der Terrasse des Bergrestaurants Fronalpstock.
Talfahrt und dann?
Erst viel später machen wir uns auf die Talfahrt mit der Seilbahn bis Stoos und dann mit der Standseilbahn zurück zum Parkplatz in Schlatti. Wir beide sind uns vollkommen einig, dass sich die schöne Gratwanderung gelohnt hat und ausserdem steht nun auch schon eine weitere Aufgabe auf dem Plan. Nämlich die Besteigung des grossen Mythen. Ob wir das dieses Jahr noch schaffen?
Ausgangs- und Endpunkt
Bergstation des Sessellifts Chlingenstock – Bergstation der Sesselbahn Fronalpstock;
Bushaltestelle und Parkplätze bei der Talstation der Standseilbahn Schwyz Stoos, Grundstrasse 220, 6430 Schwyz
Einkehr und Unterkunft
Gipfelrestaurant Fronalpstock
Tel:+41 41 820 27 26
Direkt rechts neben dem Ausstieg des Sessellifts startet nun der Gratwanderweg. In leichtem bergauf und bergab schlängelt er sich in Richtung Fronalpstock. Wer mag macht noch den kurzen Abstecher zum Gipfelkreuz, was nur ein paar Minuten kostet. Danach folgt man wieder den Pfeilen Richtung Fronalpstock. Nach einem kurzen Schlussanstieg schliesslich erreicht man das Gipfelrestaurant mit seiner herrlichen Terrasse und dem wunderschönen Rundblick auf die nahen Berge und Seen.
Von hier es nimmt man die Sesselbahnen Richtung Stoos und danach besteigt man wieder die altbekannte Standseilbahn ins Tal. Aktuell wird übrigens an einer neuen spektakulären Standseilbahn gearbeitet, die im Dezember 2017 eröffnet werden soll.
Interaktive Karte mit Höhenprofil