Wasserweg – 6 Seen Wanderung im Engadin

 

Wanderwetter?

Eigentlich sollte Anfang September doch noch herrliches Wanderwetter herrschen im Engadin?? Und eigentlich wollten wir daher auf den Munt Pers! Doch bei genauerer Inspektion über Webcams und live vor Ort stellte sich heraus, dass sich an eben jenem Gipfel eine hartnäckige Wolke festgesetzt hatte. Und es könnten mehr werden… Zudem war es für September schon etwas kalt geworden und auf 3200 m erst…? Also verschoben wir die Eroberung des Munt Pers auf ein anderes Mal, wenn wir hoffentlich vom Gipfel grossartige Ausblicke über Gletscher, Täler und andere Gipfel haben würden, anstatt nur in eine Wolke hinein.

Wasserweg am Furtschellas

Als Alternativroute wählten wir die 6 Seen Wanderung von Furtschellas aus. Also verliessen wir den Bernina Pass und fuhren an Sankt Moritz vorbei in Richtung Maloja Pass. Beim Silvaplanersee bogen wir links ab und erreichten so die Talstation der Gondel Furtschellas. Wir mussten nicht lange warten und schon brachte uns die Bahn bequem nach oben. Erst einmal gönnten wir uns einen Kaffee auf der sonnigen Terrasse des Restaurants Chüdera neben der Mittelstation. Weiter hoch geht im Winter ein Sessellift, doch im Sommer muss man sich per pedes auf den Weg machen, was wir nun auch taten.

Seen

In ein paar Kehren schlängelte sich der Weg nach oben. Ich schnaufte etwas, ob der nicht mehr gewöhnten Höhenluft und des steilen Starts und war doch froh, dass wir uns nicht wie vorgesehen auf über 3000 m befanden. Ein paar Kehren weiter und ich hatte mich halbwegs an das Laufen und die Höhe gewöhnt. Immer wieder schauten wir zurück in Richtung Tal und genossen herrliche Tiefblicke auf die Engadiner Seen. Und es sollten mehr kommen… Nach einer guten halben Stunde erreichten wir schon den ersten der 6 kleinen Bergseen. Glasklar und leicht türkis strahlte er uns entgegen. Von nun an ging es flacher weiter und weitere kleine Seen rückten ins Blickfeld.

 

 

Abenteuerlustig

Leicht abenteuerlustig verliessen wir zwischendurch den markierten Weg, um einen dunklen Schieferfelsen zu erkraxeln. Ein Murmeltier schien uns zu sehen und fing an zu pfeifen. Mit der Kletterei beschäftigt, konnten wir es jedoch nicht ausmachen. Nachdem wir den Felsen erklommen hatten, nahmen wir den rückwärtigen Abstieg und dann eine kleine Rinne, um wieder zurück zum offiziellen Weg zu gelangen. Nun hatten wir uns eine Pause verdient und suchten uns ein windgeschütztes, sonniges Plätzchen im Gras. Nicht weit entfernt gluckerte ein Bach. Wir machten es uns gemütlich und packten den mitgebrachten Käse und die Mostbröckli aus. Wir waren uns einig, dass hier oben alles noch viel besser schmeckte als im Tal und genossen das Essen in dieser friedlichen Ruhe.

 

Mehr Seen

Nach einer ausgiebigen Rast, machten wir uns auf den Weg, die weiteren Seen zu entdecken. Und tatsächlich, da erwarteten sie uns schon, einer nach dem anderen. An jedem der Seen war ein Schild aufgestellt mit ein paar Informationen. Die Seen sind nach den jeweiligen Gesteinsarten benannt, welche sie enthalten. Da der Weg recht einfach war, beschleunigten wir den Schritt und vergassen ganz die restlichen Seen zu zählen. Bald schon kam die Gondelstation mit dem Berggasthaus wieder ins Blickfeld.

 

Entspannt

Wir liessen uns erneut auf der Terrasse nieder und teilten uns einen Apfelstrudel mit Vanillesauce, welcher nicht nur ausserordentlich lecker, sondern auch noch gross genug war, so dass wir beide davon satt wurden.

Noch ein bisschen Sonne tanken und dann machten wir uns an die Talfahrt. Wir wollten nämlich später noch den Surfern am Silvaplanersee zuschauen. Als Fazit lässt sich festhalten, dass sich der Besuch bei 6 Seen tatsächlich in einer gemütlichen Nachmittagswanderung unterbringen lässt. Der Weg war überall ganz einfach zu begehen, daher ist die Tour auch für Familien mit kleineren Kindern oder für Senioren sehr gut geeignet.

 

Tourdaten

Aufstieg: 430 hm
Abstieg: 430 hm
Strecke: 7.5 km
Dauer: 2.45 h
Schwierigkeit: T2
Markierung: weiss-rot-weiss

Ausgangs- und Endpunkt

Mittelstation der Bergbahn Furtschellas;
Bushaltestelle und Parkplätze bei der Talstation

Betriebszeiten und Infos

Einkehr und Unterkunft

Bergrestaurant Chüdera
Tel: +41 81 838 73 55

Bergrestaurant Chüdera

 

Wegverlauf
Direkt hinter der Mittelstation bzw. dem Bergrestaurant Chüdera schlängelt sich der Weg in einigen Kehren den Berg hoch. Nach etwa einer Viertelstunde muss man sich entscheiden in welche Richtung man die die Rundwanderung machen möchte. Wir entschieden uns dafür das steile Stück bergauf zu gehen und dafür auf dem Rückweg etwas flacher zu haben. Also hielten wir uns bei der Abzweigung rechts. In ein paar weitern Kehren und dann flacher geht es den Berg hinauf. Ist der zweite See erreicht geht es quasi nur noch gerade aus und bergab. Recht bald schon kann man quasi auch die weiteren Seen und den weiteren Wegverlauf sehen. Bevor es endgültig zurück zur Mittelstation und dem Restaurant geht gibt es noch einen letzten, kleinen, Anstieg. Dahinter erreichen wir die Abzweigung an der wir uns vorher für den Anstiegsweg entschieden hatten. Auf bekanntem Weg geht es nun nach unten.
 

route-brisi

Karte: Schweizmobil

 

Interaktive Karte mit Höhenprofil

 

 

One thought on “Wasserweg – 6 Seen Wanderung im Engadin

  1. Wenn ich das so lese fühle ich mich mittendrin, dabei, und geniesse die Aussicht, die Wanderung und sogar den Apfelstrudel… en Guete!!

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